Die TR-808 oder genauer „TR-808 Rhythm Composer“ ist eine analoge Drum Machine.

Die TR-808 wurde 1981 von der Firma Roland auf den Markt gebracht und ist (etwas mehr noch als die portable Version „TR-606 Drumatix“) einer der beliebtesten analogen Drumsynthesizer aller Zeiten. Ihr Klang (der echte Percussion-Instrumente imitieren sollte) ist künstlich-metallisch und eher weich, er war u. a. prägend für House, den frühen Hip-Hop und Electro, wurde aber auch in der Pop-Musik vielfach eingesetzt. So kann man sie u. a. auf vielen Phil-Collins- oder Genesis-Aufnahmen hören. Die Cowbell ist z. B. auf Whitney Houstons „I Wanna' Dance with Somebody“ zu hören.

Die TR-808 bietet folgende Klänge: Bassdrum, Snare, Low/Mid/Hi Toms, bzw. Congas, Rimshot, Claves, Hand Clap (Geräusch von klatschenden Händen) oder Maracas, Cow Bell, Cymbal, Open und Closed Hi Hat. Außerdem verfügt sie über einen ausgereiften Stepsequenzer mit programmierbaren Accent (Anschlag). Die Klangerzeugung ist Analog. Die Bassdrum kann mittels eines Filters (Tone) und in der Länge der Hüllkurve (Decay) verändert werden. Die Snare Drum besteht aus einem stimmbaren Grundsound (Tone) und einem regelbaren Rauschanteil (Snappy). Die Low, Mid und Hi Toms, bzw. Congas lassen sich jeweils in der Tonhöhe stimmen (Tuning). Das „Becken“ (Cymbal) kann spektral (Tone) und in der Länge anpasst werden (Decay). Für die Hi Hat wird die Summe sechs stark gegeneinander verstimmter Oszillatoren über einen Hochpass gefiltert. Die Open Hi Hat lässt sich in der Länge (Decay) einstellen.

Für die Instrumente stehen 13 Ausgänge zur Verfügung. An zwei, als Master Out bezeichneten Ausgängen, liegt die über die Level-Regler abmischbare Summe, einmal mit hohem, einmal mit niedrigem Pegel. Vom Master Out lassen sich jeweils die einzelnen Instrumente über ihre Buchsen abgreifen, d. h. ein Stecker in der Buchse nimmt das Instrument aus der Summe. Bassdrum, Snare, Cowbell, Cymba, Closed und Open Hi Hat haben jeweils einen eigenen Ausgang. Low, Mid und High Tom/Conga, Clap und Maracas liegen nur alternativ, d. h. über Schalter auf der Oberseite, an.

Eine Synchronisiation ist über die von Roland genutzte SYNC-Buchse in beide Richtungen möglich. Zum Betrieb in einer MIDI-Umgebung ist ein externer Midi-to-Sync-Konverter oder der Einbau einer MIDI-Schnittstelle nötig.

Cowbell, Clap und Accent stehen zusätzlich als programmierbare Trigger zur Verfügung. Damit lassen sich analoge Synthesizer, die nach Roland-Norm (also mit CV/Gate) arbeiten, aber auch Arpeggiatoren oder Sequenzer ansteuern.

Obwohl heute „gesampelte“ gute TR-808 Klänge leicht erhältlich sind, ist die originale TR-808 noch sehr gefragt und die Preise für Gebrauchtgeräte entsprechend hoch. Als günstigen Nachbau gibt es die Novation Drumstation, die Sounds der beiden Klassiker TR-808/909 bietet, allerdings ohne deren Stepsequenzer und mit einem eher mäßigen Timing.

1983 kam mit der TR-909 der Nachfolger der TR-808 auf den Markt, die einen wesentlich härteren und rauheren Klang aufwies. Die TR-909 besitzt im Gegensatz zur TR-808 eine MIDI-Schnittstelle. Neben der analogen Klangerzeugung stehen Samples für Hi Hat, Ride- und Crash-Cymbals zur Verfügung.